Dithmarschen ist das größte geschlossene Kohlanbaugebiet Europas.

Wer kennt nicht den Klassiker der norddeutschen Herbstfeste, wenn

jedes Jahr im September die Dithmarscher Kohltage gefeiert werden.

Dann kommen zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland und zur eigentlichen

Ernte stets viele Gastarbeiter/innen – hauptsächlich aus Polen und Rumänien.

Aber was gibt es sonst noch zum Thema Kohl zu berichten …

Kohl wurde lange Zeit als deftiges “ arme Leute Essen “ verkannt.

Heute gehören allerdings für viele Feinschmecker eine leckere

Kohlsuppe und natürlich Kohlrouladen unbedingt auf den Tisch !

Auch Schmorkohl kann man in zahlreichen Varianten zubereiten

und eignet sich perfekt als wärmende Mahlzeit an kalten Wintertagen.

Wer Eisen zu sich nehmen will, muss nicht unbedingt Fisch essen,

der kann auch gerne zu Kohl greifen.

Es gibt diverse Kohlarten …

Eine Sorte – namentlich aus Blumen und Gemüse bestehend – ist der

sehr bekannte und äußerst beliebte Rosenkohl. Sicherlich auch daher

weit vorne in der Gunst der Verzehrer/innen, weil sich bisher noch

niemand beim Essen dieser leckeren Kohlsorte verletzt hat … Die in den

Handel kommenden kleinen grünen Röschen haben nämlich

im Gegensatz zur Königin der Blumen tatsächlich keine Stacheln.

Der Wirsingkohl zeichnet sich insbesondere durch seine krausen Blätter aus.

Und falls man mal eine Frage hat und nicht mehr weiter weiß, da hilft

einem vielleicht ja der Weißkohl.

Nach dem Verzehr von Sauerkraut soll es hin und wieder zu Blähungen

und hinterhältigen Mißtönen kommen. Es ist also Vorsicht geboten …

Auch Kohl und Pinkel gibt es wirklich !!!

Breiter aufgestellt in allen Küchen ist sicherlich der bekömmliche

Blumenkohl. Er wird allerdings an Valentinstagen auch nicht mehr verkauft

als sonst über das ganze Jahr gesehen hin üblich. Blumenkohl heißt im Englischen

übrigens Cauliflower.  Die deutsche Beatband – The Rattles – brachten im

Jahre 1967 darüber einen Song heraus. Hier das Cover der Single aus meiner

Schallplattensammlung …

Zierkohl erfreut im Spätsommer und Herbst jeden Gartenbesitzer, sieht

gut aus und ist entgegen gängiger Meinung sogar essbar.

Und um es im wahrsten Sinne des Wortes noch auf die Spitze zu treiben …

Der Spitzkohl – auch Spitzkraut genannt – erhält, wenn er später geerntet

wird, auch noch den Namen Sommerkohl.

Beim Kohlrabi leitet sich der Name aus dem lateinischen ab – bedeutet

Kohlrübe – und wächst im Gegensatz zu anderen Rüben über der Erde,

daher wird er unter Experten auch als Oberrübe bezeichnet.

Wer in diesem Zusammenhang an jüdische Gelehrte oder ähnliches denken

sollte – die heißen Rabbi – der liegt falsch ! Dem Vernehmen nach sind sie

bei Kohl aber auch inzwischen auf den Geschmack gekommen …

Abschließend bleibt festzuhalten, dass in Sachen Kohl

bekanntermaßen auch China groß im Geschäft ist. Der Chinakohl ist

natürlich überall auf den Welt – und Wochenmärkten im Angebot.

Chinakohl wurde übrigens erstmals im 5. Jahrhundert in China selbst kultiviert.

Was bleibt noch festzuhalten …

Kohl wurde auch parteipolitisch schon seit ewigen Zeiten benutzt:

Rot – Kohl für die SPD / Grün – Kohl für Bündnis 90 – Die Grünen !

Schwarz – Kohl gibt es leider nicht. Pech für die CDU / CSU … Hätte

es allerdings einen Plural von Kohl gegeben – nämlich Kohlen ! Dann hätte

sich da sicherlich farbmäßig der Kreis geschlossen.

Dafür stellte die CDU aber 16 Jahre lang den wohl bodenständigsten Kohl

als deutschen Regierungschef  – Alt Bundeskanzler Helmut Kohl !!!

Sein Verhängnis letztendlich: Er mochte lieber Saumagen …

Und damit ging dann auch die Ära Kohl wohl zu Ende !!!

Noch ein kurzer Abstecher in die Kultur und Tierwelt …

Auch eine bekannte Vogelart hat sich einen entsprechenden Vornamen

ausgesucht – die Kohlmeise.

Und Jedem ist sicherlich schon einmal der flatterhafte Kohlweißling

über den Weg geflogen. Was nicht so toll ist: Die geschlüpften Raupen –

hauptsächlich die der 2. Generation – verursachen in den Gärten ab Juli

erhebliche Fraßschäden an den Blättern des Kohls.

Auch in der Filmbranche kommt es vor, das dort das Wort Kohl Erwähnung

findet. Z.B. wurden mehrfach Kohlhiesels Töchter auf die Leinwand gebracht,

am bekanntesten wohl die Verfilmung aus 1962 u.a. mit Liselotte Pulver.

Und beim Namen Kohlhaase vermutet man sicherlich ein langohriges Tier

im Kohlfeld ! Aber tatsächlich handelt es sich in diesem speziellen Fall

um Wolfgang Kohlhaase, der einer der wohl  bekanntesten Drehbuchautoren

der damaligen DDR war.

Und wer sich für Bücher und Aufsätze interessiert,  der kennt sicherlich den

bereits seit 1866 existierenden Stuttgarter Kohlhammer Verlag.

Aber nun zurück zur Dithmarscher Geschichte …

Jedes Jahr repräsentieren 2 Kohlregentinnen bei Veranstaltungen und

in der Werbung den Kohl und die ganze Region. Sie werden ganz bewusst

nicht Kohlköniginnen genannt ! Adlige sind in Dithmarschen ein sehr

heikles Thema, das geht zurück auf die Schlacht bei Hemmingstedt im

Jahr 1500. Damals wurden die Truppen des dänischen Königs von den

Bauern mit Mistgabeln in die Flucht geschlagen. Die Bauernrepublik wurde

gerettet und blieb bestehen. Aus diesem Ereignis heraus lassen sich die

Dithmarscher also bis heute nicht von sogenannten Königinnen repräsentieren …

Einleuchtend und gut so !!!

Abschließend bleibt festzuhalten …

Mitunter wird das Wort Kohlkopf aus dem Zusammenhang

gerissen und sogar als Schimpfwort mißbraucht.

Ein Sprichwort lautet: Das macht den Kohl auch nicht fett !!

Und manch einer meint sicherlich : “ Red doch bloß nicht immer so’n Kohl !!! “

Letzteres habe ich mir zu Herzen genommen – und deshalb alles mal kurz

aufgeschrieben …  Ohne Gewähr !!!

( An einem Nachmittag / 02. Feburar 2022 )

 

 



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